Die Grundbedürfnisse unserer heutigen Hauspferde entsprechen denen ihrer wilden Vorfahren.
Hierbei möchte ich euch die Augen öffnen welche negativen Auswirkungen eine fehlerhafte Haltung auf die Gesundheit,
das Wohlbefinden und das Verhalten des Pferdes hat. Nicht selten ist es auch ausschlaggebend für ein Fehlverhalten des Pferdes.
Bei unseren heutigen Hauspferden wird der Tagesablauf von uns Menschen bestimmt. Darum ist es unsere Aufgabe die Bedürfnisse des Partners in der Haltung zu berücksichtigen. Pferdehaltung sollte immer artgerecht sein und sich deshalb an den natürlichen Bedürfnissen der Tiere orientieren: ausreichende und artgerechte Bewegung, die Gelegenheit zur ungestörten Ruhe, ein gesundes Stallklima und Sozialkontakt mit Artgenossen. Wer kann das als Zweibeiner nicht nachvollziehen?!
Die Gruppen- Herdenhaltung mit möglichen Rückzugsmöglichkeiten ist immer der Einzelhaltung vorzuziehen.
Denn wer ist schon gern alleine?
Nichts desto Trotz sind in Deutschland überwiegend Pferde in Boxenhaltung untergebracht. Die Frage, Warum?! Stellt sich hierbei nicht, denn jeder redet sich dafür selbst, plausibele Gründe ein.
Daher gehe ich auch kurz auf eine "befriedigende" Knasthaltung ein;
Zu einem gesunden Stallklima gehören das richtige Einstreu, regelmäßige und ausreichende Frischluftzufuhr, Tageslicht und Wetterreize. "Schön wäre zusätzlicher, täglicher Weidegang wenn Mensch nicht meint das Partner-Pferd mit 3x wöchentlichem Hoppeltraining in der Halle ausgelastet ist." Pferde, die ihr Dasein größtenteils in der Einzelbox verbringen, können gesundheitlichen Schaden nehmen: Durch Bewegungsmangel können zudem Atemwege und Bewegungsapparate leiden und der Stoffwechsel wird auch beeinträchtigt. Außerdem sind die Pferde zunehment gelangweilt und werden in ihrem Verhalten schnell auffällig. Da wundert sich manch Einer. Eine Box wie auch der Auslauf sollten mindestens die Größe (2 x Widerristhöhe in Meter²) des Pferdes haben laut Tierschutzgesetz. Traurig aber wahr, "Zum umdrehen reichts".

Gott bewahre gibt es heutzutage immer mehr Menschen mit Pferdeverstand, die zu einer Offenstallhaltung oder einem Aktivstall tendieren um ihre Pferde gesund zu erhalten und ihnen ein glücklicheres Leben zu bieten. Im Vergleich zur "Knasthaltung" können sie hier ihren eigenen Tagesablauf bestimmen, bedürfnissorientiert handeln und sich artgerecht mit ihren Artgenossen entlasten. Wichtig hierbei ist das Grundbedürfnis der Bewegung: "Sprichwörtlich wer rastet, der rostet." Hier gibt es nochmal einen ausführlichen Bericht von Marc Lubetzki zu diesem Thema.
Natürlich gibt es auch hierbei bestimmte Faktoren zu beachten: Die Sozialstruktur, gibt es genügend Rückzugsmöglichkeiten wo die Pferde zu Ruhe kommen können (für rangnidrige Pferde esenziell)? Es sollte bei Unterständen immer mehrere Ausgänge geben, Frischwasserzugang und Futterplätze die an die größe der Herde angepasst sind. Beschäftigungsmöglichkeiten, verschiedene Untergründe, Waldstücke, Sandplätze, Fellpflege-Ständer usw. sind tolles Bonus-Material. "Frag Pinterest"
Ein Offenstall ist kein Offenstall wenn er zu klein ist!
Gerne helfe ich euch weiter, wenn es um die Umgebungs- und Haltungsberatung eures Stalles geht, um die Eingliederung eurer Pferde oder die Zusammstellung und Integration verschiedener Herden.
Von Herzen
eure Steffi
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