Sinnesorgan Geruchssinn 1.2

Veröffentlicht am 17. Februar 2023 um 14:43

Geruchssinn
Pferde gehören zu den Nasentieren (Makrosmaten). Sie erleben und analysieren ihre Umwelt olfaktorisch und nehmen – oft über Kilometer hinweg Dinge wahr, die wir Menschen überhaupt nicht mitbekommen.

Die Aufgaben des Geruchssinns sind:

-Futter- und Wassersuche

-Beurteilung der Qualität von Futter und Wasser
-Riechen möglicher Feinde
-Wahrnehmen von Angst und Aggression

-Finden von Sexualpartnern
-Erkennen und Bindung von Fohlen und Stute
-Wahrnehmung von Trächtigkeit
-Identifizierung von Artgenossen


Olfaktorische Signale werden mittels flüchtiger Geruchsstoffe aus Körperausscheidungen (Schweiß, Urin, Kot, Speichel, Talg, Scheidenflüssigkeit) sowie aus der Umwelt wahrgenommen.
Das Naseninnere des Pferdes ist mit Riechschleimhaut ausgekleidet. Deren spezialisierte Zellen nehmen auf chemischem Weg Gerüche auf und leiten sie an das Gehirn weiter, wo sie analysiert und bewertet werden. So können Pferde das lebensnotwendige Wasser aus der Ferne über mehrere Kilometer erspüren. Dies erklärt auch, warum sie das Vorhandensein von bestimmten Mineralien,
Bakterien sowie typischen organischen Stoffen im Wasser bemerken. Ebenfalls aus dem Grund ist ein Pferd in der Lage, seine Bezugsperson anhand ihres individuellen Geruches auf weite Entfernung zu erkennen.

 

Flehmen:

Für besondere Geruchsreize, die nicht über die Riechschleimhaut der Nase erfasst werden können, verfügt das Pferd über das Jacobson-Organ (Vomeronasalorgan). Das Nasenbodenorgan leitet die Geruchsreize direkt an das limbische System im Gehirn weiter, das für Emotionen und Motivation mitverantwortlich ist.
Mit dem Jacobson-Organ können Pferde folgende Duftstoffe aufspüren:

-Sexualpheromone
-Markierungspheromone im Urin und Kot zur Erkennung von Gruppenmitgliedern
-Alarmpheromone, die bei Flucht oder Aggression ausgelöst werden

-Appeasing-Pheromone (engl. appeasing = besänftigend) der Mutterstute fördern den Beziehungsaufbau durch beruhigende und anziehende Eigenschaften.


Vor dem Flehmen atmet das Pferd deutlich hörbar mehrmals durch die Nüstern ein. Danach wird die Oberlippe unter Umständen mehrfach in charakteristischer Weise aufgerollt, wobei das Zahnfleisch sichtbar wird. Das Pferd flehmt immer dann, wenn es einen Geruch besonders gründlich und ausgiebig wahrnehmen will, z. B. zur Feststellung
der Paarungsbereitschaft.

Bald geht es weiter mit dem Blog: Sinnesorgan Gehörsinn 1.3

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